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19. docomomo Deutschland Tagung - Essen 2022

Uta Pottgiesser 22. Dezember 2021 19_docomomo_tagung_flyer.pdf Bauhaus Tagung Jahrestagungen Veranstaltung Essen Zeche Zollverein Docomomo

ARCHITEKTUR DER MODERNE, INDUSTRIEKULTUR WEITER GEDACHT
29April - 01 Mai 2022 |Zeche Zollverein Essen

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Nach den großen Veränderungen in der Industrie ab Ende der 1960er-Jahre, der Verlagerung der Produktion in andere Teile der Welt und der Schließung großer Industriekomplexe entstanden sehr schnell Initiativen zur Erhaltung dieses Erbes, das damals von vielen noch nicht als solches, vor allem nicht als erhaltungswürdiges angesehen wurde. Ehemalige Beschäftigte der betroffenen Industrien, Architekturschaffende und auch politisch inspirierte Geister, die das gebaute Zeugnis sozialer Herkunft für die Nachwelt erhalten wollten, übernahmen die Führung.

1969 war die Zeche Zollern das erste Industriedenkmal in Nordrhein-Westfalen, im Jahr 1984 wurde der Begriff industrielles Erbe seitens des Europarats anerkannt und ab den 1990er Jahren entstand eine Welle neuer Industriekulturen, die nun auch offiziellen Denkmalstatus erhielten. Da der Aufstieg und die Ausbreitung der Industrie weitgehend mit der Entwicklung der architektonischen Moderne zusammenfällt und die Ideen der frühen Moderne über die Verbindung von Architektur und Funktion, aber auch die soziale Verantwortung und die landschaftliche, städtebauliche Einbindung in der Gestaltung von Produktionsgebäuden hervorragend umgesetzt wurde, ist unser industrielles Erbe durch zahlreiche moderne Anlagen und Gebäude geprägt.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde viele Erfahrung im Umgang mit Industrieerbe gesammelt, dabei sind auch neue Fragen und Themen aufgetaucht. Wie es nach der großen Erfolgswelle der 1990er-Jahre um das industrielle Erbe bestellt ist, ist Thema dieser Tagung.

Einige Fragen, die wir uns gestellt haben, sind: Wie hat sich das UNESCO-Welterbe Zollverein, der Ort dieser Tagung, in den letzten drei Jahrzehnten verändert, welche Herausforderungen liegen hier in der Zukunft?  Wie können wir mit dem jüngeren industriellen Erbe der Nachkriegszeit, das oft noch in seiner ursprünglichen Funktion vorhanden ist, umgehen? Welche anderen Disziplinen haben eine Rolle in der Denkmalwelt erlangt?  Und letztendlich: In welcher Art und Weise unterliegt der Denkmalbegriff von Industrie, Moderne und auch der Industrielandschaft, selbst einem Wandel? 

Diese Themen werden nicht nur mit Beiträgen aus Architektur- und Denkmalpflege angegangen, sondern auch aus Sicht von Kunst, Marketing, Film und Musik vertieft und durch studentische Arbeiten ergänzt.

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